„DS9“ leitet auf diesen Artikel weiter, für die Raumstation siehe Deep Space 9.
Star Trek: Deep Space Nine (Abkürzung DS9) war die erste und bisher einzige Star Trek-Serie, die auf einer Raumstation spielt. Die sieben Staffeln umfassen die Zeitspanne von 2369 bis 2375.
Mit Star Trek: Deep Space Nine gingen die Produzenten einen mutigen Weg. Denn erstmals spielen sich die Abenteuer einer Crew und ihres kommandierenden Offiziers nicht auf einem Raumschiff ab, sondern auf einer Raumstation namens Deep Space 9. Nicht nur, dass die Produzenten damals einen anderen Weg gehen wollten, es lief außerdem zu Beginn der Serie noch Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert und man wollte nicht zwei Raumschiffe haben, die beide unendliche Weiten erforschen. Im Laufe der Zeit entwickelte auch sie sich zu einem Erfolg und man erzählte erstmalig eine mehrere Staffeln umfassende Geschichte. Ungewöhnlich war auch die Anzahl an wiederkehrenden Charakteren. Was die Serie zusätzlich von den anderen Serien unterschied, war, dass nicht alles – wie zuvor – auf friedliche Art und Weise gelöst wurde. Es gab zwei große Kriege: den gegen die Klingonen und den der Föderation bzw. ihrer Alliierten gegen eine Macht aus dem Gamma-Quadranten, das Dominion. Man bezog aktuelle Themen wie Krieg, Politik, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzungen mit in die Episoden ein und beschränkte sich nicht mehr nur mit der Erforschung der Galaxie.
Eine Liste der in der deutschen Version eingeblendeten Episodentitel findet sich im Credit-Archiv.
Die Titelmusik von Deep Space Nine wurde von Dennis McCarthy komponiert. Er gewann dafür einen Emmy Award in der Kategorie „Hervorragende Titelmusik für eine Serie“.
In den Staffeln 1 bis 3 ist eine getragene Version zu hören, die die Größe der Raumstation charakterisiert. Ab Staffel 4 und dem Beginn des Konflikts mit dem Dominion wurde eine dynamischere Version benutzt, in der auch Schlagzeug gespielt wird.
1991 bekam J. Michael Straczynski von Warner Bros. grünes Licht für die Serie Babylon 5 und es wurde ein Pilotfilm namens Die Zusammenkunft gedreht. Im selben Jahr bat Rick Berman den Chef von Paramount Pictures, eine neue Star Trek-Serie zu produzieren, die unter dem Titel Star Trek: Deep Space Nine laufen sollte. Die Zustimmung erfolgte Anfang 1992. Die Produktion für den Pilotfilm für Babylon 5 dauerte etwas länger als die für den Deep Space Nine-Pilotfilm. Er wurde bereits am 3. Januar 1993 ausgestrahlt, während Die Zusammenkunft erst etwa sieben Wochen später, am 22. Februar 1993 gesendet wurde.
Obwohl J. Michael Straczynski das Konzept für Babylon 5 auch Paramount vorgelegt hatte, glaubte er nicht, dass Rick Berman davon wusste. Trotzdem gibt es einige bemerkenswerte Ähnlichkeiten zwischen den beiden Serien:
Der Haupthandlungsort beider Serien ist eine Raumstation. Sie liegt in der Nähe eines Portals, das einen schnelleren Flug durch den Weltraum ermöglicht – ein Wurmloch bei DS9 und ein Sprungtor bei B5.
Die Raumstationen liegen (DS9 zumindest zu Beginn) über einem Planeten.
Cardassianer und Centauri haben ein ähnliches politisches System, in dem sich Gegner durch Intrigen in Schach halten. Die Machthaber wechseln mehrfach. Alkoholgenuss im Dienst ist bei diesen Rassen nichts Unschickliches.
Die Allianz einer Rasse mit einer größeren Macht. In Babylon 5 verbünden sich die Centauri mit den Schatten in DS9 die Cardassianer mit dem Dominion. Obwohl sich das Bündnis zum Nachteil der Junior-Partner entwickelt, schließen sich ihm in beiden Serien später weitere Rassen an.
Diese größere Macht erreicht im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen auch die Erde.
Beide Stationsleiter sind in Zeitreisen verwickelt, die die Vergangenheit in die bekannte Version ändern. Sisko wird Gabriel Bell, der in der Vergangenheit einen Aufstand gegen soziale Missstände anführt, was eine Voraussetzung für die Gründung der Sternenflotte ist. Sinclair wird Valen, der die Minbari den Sieg im ersten Schattenkrieg bringt. Ohne dieses Ereignis hätten die Schatten den zweiten Krieg, der während der Serie Babylon 5 stattfindet, gewonnen.
Eine weitgehend geheimnisvolle und zurückgezogene Spezies versucht, die Geschicke des Stationsleiters und der Protagonisten zu beeinflussen. Es sind die Propheten bei Sisko und die Vorlonen bei Sinclair und seinen Nachfolgern. Dafür erscheinen sie außerdem in Visionen der Protagonisten.
Die Leiter der Stationen stellen für ein außerirdisches Volk, mit dem sie eine enge Beziehung pflegen, eine religiöseIkone dar. Benjamin Sisko wird der Abgesandte der Propheten, die von den Bajoranern verehrt werden. Jeffrey Sinclair verkörpert Valen.
Der Stationsleiter wird von dieser höheren Spezies am Ende der Serien zu ihresgleichen erhoben. Die Propheten holen Sisko zu sich, die Ersten nehmen John Sheridan, den Nachfolger Sinclairs, in die Ewigkeit mit, als sich seine Lebensspanne dem Ende zuneigt.
Gastauftritte in beiden Serien[]
Zwischen den Fan-Gemeinden beider Serien entstanden wegen der Ähnlichkeiten gewisse Rivalitäten. Durch Gastauftritte, aber auch durch das reguläre Engagement von Stars der jeweils anderen Serie, versuchten die Produzenten Brücken zwischen den Fan-Gemeinden zu schlagen.
Bill Mumy, der den Minbari Lennier in B5 spielte, hatte in DS9 einen Gastauftritt.
Als sich Robert Foxworth nach einem Gastauftritt bei B5 dazu entschloss, lieber in einer DS9-Doppelfolge aufzutreten, starb seine Rolle in B5 den Serientod.